KIEL. Der Einzelhandel läutet dieser Tage das Vorweihnachtsgeschäft ein und veranstaltet während der Black Friday-Wochen wieder zahlreiche Verkaufsaktionen – gerade über das Online-Shopping wird dann kräftig eingekauft. In dieser Zeit locken auch unseriöse Anbieter im Internet mit sagenhaften Schnäppchen, versenden dann aber keine oder nur minderwertige Ware. Um solche, oftmals täuschend echt gestalteten Online-Shops zu entlarven, bietet die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen mit dem von der Landesregierung in der Entwicklung unterstützten Fakeshop-Finder ein einfaches und kostenloses Tool zur Überprüfung von Webseiten an. 2022 ist der Fakeshop-Finder gestartet. Rund 7,25 Millionen Mal haben Verbraucherinnen und Verbraucher das Angebot bereits genutzt, womit der Fakeshop-Finder zu den meistgenutzten Online-Hilfen der Verbraucherzentralen zählt.
Jetzt bekommt das beliebte Verbraucherschutz-Online-Tool eine neues, wichtiges Modul, das Werbung in den Social Media analysiert.
„Der Fakeshop-Finder ist für Millionen Verbraucherinnen und Verbraucher ein verlässlicher digitaler Helfer beim Online-Shopping. Gerade in den sozialen Medien kann Werbung irreführend sein- Fakeshops agieren immer professioneller, auch durch die erweiterten Möglichkeiten von Künstlicher Intelligenz. Ich freue mich darüber, dass im neuen Update genau in diesem digitalen Raum Abhilfe geschaffen wird.“ sagte Verbraucherschutzministerin Cornelia Schmachtenberg.
Neue Funktion des Fakeshop-Finders 4.0: Analyse von Werbeanzeigen in sozialen Medien
Ein wachsendes Risiko geht von Fakeshops aus, die gezielt über bezahlte Werbung in den sozialen Medien verbreitet werden. Diese Fakeshops werden häufig unmittelbar nach Freischaltung einer neuen Domain beworben und erreichen innerhalb kürzester Zeit eine große Zahl potenzieller Opfer. Die Geschwindigkeit der Verbreitung über die sozialen Medien erhöht das Schadenspotenzial erheblich. Zur besseren Früherkennung dieser Betrugsformen hat der Fakeshop-Finder seit Oktober dieses Jahres ein neues Analysemodul. Es scannt Werbeanzeigen auf den einschlägigen Plattformen der sozialen Medien anhand von typischen Schlüsselbegriffen, die häufig in Fakeshop-Kampagnen eingesetzt werden. Die Funktion ist ein Ergebnis eines gemeinsamen Vorhabens mehrerer Bundesländer zur Weiterentwicklung des Fakeshop-Finders.
So funktioniert der Fakeshop-Finder „4.0“
Der Fakeshop-Finder prüft automatisiert, ob ein Online-Shop typische Merkmale eines unseriösen Anbieters aufweist. Wer in einem bestimmten Onlineshop bestellen möchte, kann die Internet-Adresse des Shops einfach unter www.fakeshop-finder.nrw eingeben und erhält binnen weniger Sekunden eine Einschätzung. Hinter dem Fakeshop-Finder steckt ein System, das mittels einer künstlichen Intelligenz das Internet ständig nach Shops durchsucht. Jede gefundene Webseite wird auf Merkmale gescannt, die sehr oft bei unseriösen Shops zu finden sind. Typisch sind ein fehlendes Impressum, eine gefälschte Umsatzsteuer-ID, aber auch weitere technische Merkmale, die Verbraucherinnen und Verbraucher mit bloßem Auge gar nicht erkennen könnten. Auch öffentliche Listen von bekannten Fakeshops kennt und nutzt der Fakeshop-Finder.
Aus all diesen Informationen errechnet die Anwendung dann die Wahrscheinlichkeit, dass es sich bei der eingegebenen Adresse um einen Fakeshop handelt. Verbraucherinnen und Verbraucher erhalten das Ergebnis in Ampel-Form: Rot steht für eine eindeutige Warnung, Gelb als Hinweis, vor der Bestellung an bestimmten Stellen genauer hinzusehen, etwa nach einer sicheren Bezahlmöglichkeit, und Grün, wenn alles in Ordnung ist.
Hintergrund zum Projekt
Der Fakeshop-Finder wurde von der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen im August 2022 gestartet und vom nordrhein-westfälischen Ministerium für Landwirtschaft und Verbraucherschutz finanziert. An der Fortentwicklung des Fakeshop-Finders beteiligen sich aktuell die Verbraucherzentralen Baden-Württemberg, Bayern, Berlin, Brandenburg, Hessen, Niedersachsen, Sachsen-Anhalt, Schleswig-Holstein und Nordrhein-Westfalen, gefördert von ihren jeweiligen Landesministerien. Das Gesamtvolumen des Projektes beträgt rund 341.000 Euro. Die Projektlaufzeit endet zum 30. Juni 2026. Technischer Partner ist die mindUp Web + Intelligence GmbH in Konstanz.
Weiterführende Informationen und Links:
• Zum Fakeshop-Finder: www.fakeshop-finder.nrw
gez. Mathis Knospe
Verantwortlich für diesen Pressetext: Jana Ohlhoff und Mathis Knospe | Ministerium für Landwirtschaft, ländliche Räume, Europa und Verbraucherschutz | Fleethörn 29-31, 24105 Kiel | Telefon 0431 988-7158 | E-Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein. I Das Ministerium finden Sie im Internet unter www.schleswig.holstein.de/mllev